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Schmierfette und Pasten von ADDINOL

ADDINOL führt eine breite Palette leistungsstarker Schmierfette und Pasten im Sortiment, die für den Einsatz bei unterschiedlichen Betriebsbedingungen in automotiven und industriellen Anwendungen geeignet sind. Über das typische Einsatzgebiet der Wälzlager- und Gleitlager-schmierung hinaus, enthält das ADDINOL Sortiment auch Fette zur Schmierung von offenen und geschlossenen Getrieben, Spurkränzen von Schienenfahrzeugen, Drahtseilen und elastomeren Dichtungsmaterialien.

Welche Schmierfette gibt es?

Einen Überblick zu Schmierfetten und Pasten finden Sie in unserem Produkt-Finder.

Schmierfettkartuschen von ADDINOL
Auswahl von ADDINOL Schmierfetten in Kartuschen

Ihre Vorteile auf einen Blick:

  • Zuverlässiger Verschleiß- und Korrosionsschutz von Maschinenelementen auch unter anspruchsvollen Betriebsbedingungen wie z.B. bei extremen Betriebstemperaturen, Stoßbelastungen, Vibrationen, hoher Feuchtigkeit und staubbelasteten Umgebungen
  • Hohe Wirtschaftlichkeit durch optimierte Energieeffizienz und Alterungsstabilität
  • Gleichbleibend hohe Produktqualität auf Basis ausgewählter Grundkomponenten und leistungsstarker Zusatzstoffe in Verbindung mit einer anspruchsvollen, hausinternen Qualitätsprüfung während des Herstellungsprozesses
  • Fachkundige und individuelle Beratung durch unsere Anwendungstechnik

Wissenswertes über Schmierfette

Zusammensetzung von Schmierfett

Schmierfette sind halbflüssige bis feste Schmierstoffe, die durch das Einbringen eines geeigneten Verdickungsmittels in ein flüssiges Grundöl hergestellt werden. Bestimmte Eigenschaften eines Schmierfettes können zudem durch den Zusatz von Additiven und Festschmierstoffen gezielt verbessert werden. Im Vergleich zu Schmierölen sind Schmierfette bezüglich ihres grundsätzlichen Aufbaues komplexere Schmierstoffe. Die Leistungsparameter (z.B. Tropfpunkt) eines Schmierfettes werden durch die Eigenschaften aller enthaltenen Einzelkomponenten wie Grundöl, Verdicker, Additive und Festschmierstoffe beeinflusst. Die Vielzahl an Kombinationsmöglichkeiten von verschiedenen Grundölen in unterschiedlichen Viskositäts-lagen mit verschiedenen Verdickertypen bei gleichzeitig unterschiedlicher Additivierung ermöglicht die Herstellung einer großen Anzahl von unterschiedlichen Schmierfetten.

Der Aufbau von Schmierpasten ist grundsätzlich ähnlich zum Aufbau von Schmierfetten. Im Unterschied zu Schmierfetten enthalten Schmierpasten jedoch immer einen hohen Anteil an Festschmierstoffen. Obwohl viele Schmierpasten Verdickerkomponenten enthalten, die auch in Schmierfetten Verwendung finden, kann unter Einsatz bestimmter Festschmierstofftypen auf den Einsatz eines Verdickungsmittels bei der Herstellung einer Paste verzichtet werden. Die Konsistenz solcher verdickerfreien Schmierpasten wird dann ausschließlich über die enthaltene Festschmierstoffmenge realisiert.

Als Hauptbestandteil eines Schmierfettes kann das enthaltene Grundöl aufgefasst werden, dessen Anteil im finalen Endprodukt typischerweise im Bereich zwischen 70% und 95% liegt.

Abhängig vom gewählten Verdickertyp und von der gewünschten Konsistenz des Fettes (die ihrerseits letztlich über NLGI-Klassen charakterisiert wird), enthalten Schmierfette einen Anteil an Verdickungsmittel in der Größenordnung zwischen 3% und 30%. Der Anteil zugesetzter Additive kann bis zu 10% betragen. Sollte ein Schmierfett Festschmierstoffe enthalten, dann beträgt deren Anteil maximal etwa 10%.

Konsistente Schmierstoffe mit Festschmierstoffanteilen größer 40% werden als Pasten klassifiziert. Für fettähnliche Spezialprodukte mit einem Festschmierstoffgehalt zwischen 10% und 40% ist die Bezeichnung Fettpaste gebräuchlich.

Prozentuale Zusammensetzung eines Schmierfettes
Grundbestandteile eines Schmierfettes

Grundöle für Schmierfett

Das Grundöl als Hauptbestandteil eines Schmierfettes hat wesentlichen Einfluss auf dessen Schmier- und Gebrauchseigenschaften. Die thermische und oxidative Beständigkeit des Grundöles beeinflusst den nutzbaren Temperatureinsatzbereich und die Alterungsstabilität des Fettes. Schmierfette für Tieftemperaturanwendungen enthalten beispielsweise ausgesuchte Grundöle mit besonders niedrigem Pourpoint. Die Viskosität und das Viskositäts-Temperatur-Verhalten des Grundöles sind wichtige Einflussfaktoren für die Ausbildung tragfähiger Schmierfilme und das Drehmomentverhalten des Fettes unter den jeweiligen Einsatzbedingungen. Darüber hinaus ist auch die Verträglichkeit mit elastomeren Dichtungsmaterialien vom gewählten Grundöl abhängig.

Folgende Grundöltypen können in Schmierfetten Verwendung finden:

  • Mineralöle (naphthenische Öle, paraffinische Öle, aromatische Öle, Weißöle)
  • Synthetische Öle (Polyalphaolefin, Ester, Polyalkylenglykol, Polyisobutylen, Silikonöl, Perfluorpolyether) für besseren Schutz und einen weiteren Temperatureinsatzbereich
  • Pflanzenöle (Rapsöl, Rüböl) für umweltverträgliche Einsatzzwecke

Auch Grundölmischungen von Mineralölen mit synthetischen Ölen können zur Fettherstellung genutzt werden, woraus letztendlich teilsynthetische Produkte entstehen.

Verdickungsmittel

Das verwendete Verdickungsmittel beeinflusst die Textur eines Fettes, seine mechanische Stabilität, seine Beständigkeit gegenüber Medien (z.B. Wasser, Lösungsmittel) und nicht zuletzt auch seinen Temperatureinsatzbereich. Die am häufigsten verwendeten Verdickungsmittel lassen sich als Seifen klassifizieren. Seifen sind Metallsalze von Fettsäuren (aliphatische Monocarbonsäuren) die in einer chemischen Reaktion dieser Fettsäuren mit einem Metallhydroxid gebildet werden. Zur Schmierfettherstellung werden hauptsächlich die Hydroxide der Metalle Natrium, Lithium, Kalzium, Barium und Aluminium genutzt. Man unterscheidet zudem Einfachseifen, Mischseifen und Komplexseifen. Wird eine Fettsäure mit einem einzelnen Metallhydroxid zur Reaktion gebracht erhält man eine Einfachseife. Nutzt man zwei verschiedene Metallhydroxide gleichzeitig, entsteht eine Mischseife (z.B. Lithium-Kalzium Seife). Einfach- und Mischseifen enthalten ausschließlich die erwähnten Fettsäuren. Im Gegensatz dazu wird zur Herstellung von Komplexseifen ein entsprechendes Metallhydroxid mit einer Fettsäure und einer zweiten Säure umgesetzt, die nicht der Gruppe der Fettsäuren zuzuordnen ist. Über die beschriebenen Seifen hinaus lassen sich auch andere organische und anorganische Verbindungen als Verdickungsmittel nutzen.

Folgende Verdicker kommen zum Einsatz:

  • Aluminiumseife, Aluminiumkomplexseife
  • Bariumseife, Bariumkomplexseife
  • Calciumseife, Calciumkomplexseife
  • Lithiumseife, Lithiumkomplexseife
  • Natriumseife, Natriumkomplexseife
  • organische Nichtseifen-Verdicker wie Polyharnstoff und Polytetrafluorethylen (PTFE)
  • anorganischen Nichtseifen-Verdicker wie Bentonit, Silikagel und Kieselgel
Schmierfette mit unterschiedlicher Konsistenz nebeneinander
Dünnes Schmierfett der NLGI-Klasse 00 (links) neben festem Schmierfett der NLGI-Klasse 2 (rechts)

NLGI-Klassen

In Abhängigkeit von der zugesetzten Menge an Verdickungsmittel sind Schmierfette in verschiedenen Konsistenzen herstellbar. Diese Konsitenzen werden über die Konuspenetration oder auch Walkpenetration nach DIN ISO 2137 bestimmt. Das Verfahren misst die Eindringtiefe eines Konus in eine Fettprobe (in 0,1 mm) unter genormten Prüfbedingungen. Je tiefer der Konus eindringt und je höher der Wert in 0,1 mm ist, desto weicher ist das Schmierfett. Das National Lubricating Grease Institute (NLGI) definiert je nach Messwert neun NLGI-Klassen. Die Zuordnung einer gemessenen Konuspenetration zu einer definierten NLGI-Klasse erfolgt dabei nach DIN 51818. Die Konsistenz des Schmierfettes ist ein Maß für die Plastizität und bestimmt dessen Festigkeit und Geschmeidigkeit sowie den späteren Verwendungszweck.

NLGI-KlasseKonuspenetration
in 0,1 mm
NLGI 000445 - 475
NLGI 00400 - 430
NLGI 0355 - 385
NLGI 1310 - 340
NLGI 2265 - 295
NLGI 3220 - 250
NLGI 4175 - 205
NLGI 5130 - 160
NLGI 685 – 115 1)
1) Ruhepenetration anstatt Konuspenetration

Additive in Schmierfetten

Über den Zusatz von Additiven können die Gebrauchseigenschaften von Schmierfetten insbesondere im Hinblick auf Haftfähigkeit, Alterungsstabilität, Korrosionsschutz, Verschleißschutz und Lasttragevermögen optimiert werden.

Folgende Additivtypen finden in Schmierfetten häufig Verwendung:

  • Oxidationsinhibitoren zur Verbesserung der Alterungsstabilität
  • Korrosionsinhibitoren
  • Pourpoint Depressants zur Verbesserung der Tieftemperatureigenschaften
  • Zusätze zur Verbesserung des Haftvermögens
  • AW-Additive (Anti-Wear Additive)
  • EP-Additive (Extreme-Pressure Additive)

DIN-Standards und DIN-Kennzeichnung für Schmierfette

Für Schmierfette existieren zwei wesentliche DIN-Standards, über welche grundlegende Einteilungen und Anforderungen vordefiniert werden:

  • DIN 51825: Schmierstoffe – Schmierfette K – Einteilung und Anforderungen
  • DIN 51826: Schmierstoffe – Schmierfette G – Einteilung und Anforderungen

Die Norm DIN 51825 gilt für Schmierfette zur Schmierung von Wälzlagern, Gleitlagern und Gleitflächen in den NLGI-Klassen 1 bis 4. Die Norm DIN 51826 gilt für Schmierfette zur Schmierung von Elementen der Antriebstechnik (insbesondere von geschlossenen Getrieben) in den NLGI-Klassen 000 bis 2.

Über DIN 51502 (die auch in den oben genannten Standards DIN 51825 und DIN 51826 berücksichtigt wird) können Schmierfette zudem nach einem vorgegebenen Regelwerk gekennzeichnet werden, welches auf einer Abfolge von Kennbuchstaben und Kennziffern basiert. Ein Schmierfette K (nach DIN 51825) mit Zusätzen von EP-Additiven und Festschmierstoffen, welches ein Grundöl aus synthetischen Kohlenwasserstoffen enthält, eine Konsistenz in NLGI-Klasse 2 besitzt und einen Einsatztemperaturbereich von -30°C bis +140°C aufweist wäre nach diesem Regelwerk mit „KPFHC 2 N-30“ zu kennzeichnen.

Eine detaillierte Übersicht der nach DIN 51502 festgelegten Kennbuchstaben und Kennziffern zur Kennzeichnung von Schmierfetten zeigt die nachstehende Tabelle:

Kennbuchstabe /
Produktspezifik
Mögliche Kennbuchstaben und Kennziffern nach DIN 51502Beispiel Kennzeichnung
KPFHC 2 N-30
Kennbuchstabe
Schmierfettart
K … Schmierfett für Wälzlager, Gleitlager und Gleitflächen nach DIN 51825
G … Schmierfett für geschlossene Getriebe nach DIN 51826
OG … Schmierfett für offene Getriebe
M … Schmierfett für Gleitlager und Dichtungen
K
Zusatzbuchstabe
Additive
P … Zusatz von EP-Additiven
F … Zusatz von Festschmierstoffen
PF
Zusatzbuchstabe
Grundöltyp
Ohne … Mineralöle
HC … Synthetischer Kohlenwasserstoffe
PG … Polyglykole
E … Organische Ester
PH … Phosphorsäureester
FK … Perfluorierte Öle
SI … Silikonöle
X … Sonstige
HC
NLGI-KlasseKennziffer entspricht dem Zahlenwert der NLGI-Klasse2
Obere Einsatztemperatur und
Wasserbeständigkeit
C-U … Obere Einsatztemperatur in °C

Wasserbeständigkeit nach DIN 51807

N
Untere Einsatztemperatur
in °C
Kennziffer entspricht dem Zahlenwert der unteren Einsatztemperatur-30

Genauere Aufschlüsselung der Einsatztemperatur und Wasserbeständigkeit:

 KennbuchstabeObere
Einsatztemperatur
Wasserbeständigkeit
nach DIN 51807
C+60°C0-40 oder 1-40
D+60°C2-40 oder 3-40
E+80°C0-40 oder 1-40
F+80°C2-40 oder 3-40
G+100°C0-90 oder 1-90
H+100°C2-90 oder 3-90
K+120°C0-90 oder 1-90
M+120°C2-90 oder 3-90
N+140°CNach
Vereinbarung
P+160°C
R+180°C
S+200°C
T+220°C
U> 220°C

Wofür werden Schmierfette benötigt?

Schmierfette zeichnen sich im Vergleich zu Schmierölen durch eine höhere Haftfähigkeit und eine geringere Fließfähigkeit aus. Sie verbleiben somit leichter an Schmierstellen, die aufgrund eines hohen konstruktiven Aufwandes nicht in geeigneter Weise abgedichtet werden können, um das Wegfließen alternativ nutzbarer Schmieröle vom Schmierpunkt zu verhindern. Ein Hauptanwendungsgebiet von Schmierfetten ist die Wälzlagerschmierung. In fettgeschmierten Wälzlagern erfüllt das verwendete Schmierfett eine zusätzliche Abdichtfunktion und schützt die Lagerstelle gegenüber Umgebungseinflüssen wie zum Beispiel hoher Staubbelastung, hoher Feuchtigkeit oder Spritzwasser. Im Gegensatz zu Schmierölen, die in Ölumlaufsystemen zirkuliert werden können und somit neben der primären Funktion als Schmierstoff zusätzlich auch Transportfunktionen übernehmen können, sind Schmierfette jedoch nicht geeignet um Wärme, Verunreinigungen oder Verschleißpartikel in vergleichbarer Größenordnung vom Schmierpunkt abzuführen.

Schmierfette sind im Normalfall bei korrekter Lagerung mindestens zwei Jahre haltbar. Solange gilt die Gewährleistung der Gebrauchseigenschaften unter Einhaltung der Produktkennwerte. Bei einzelnen Produkten kann die Haltbarkeit abweichen. Einen Hinweis dazu finden Sie auf dem jeweiligen Gebinde.

Schmierfett haftet an einem Wälzlager
Schmierfette werden oftmals bei Wälzlagern eingesetzt

Ihr Ansprechpartner

Dr. Peter Thiel

Anwendungstechniker

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