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Kühlschmierstoffe – ADDINOL Metallbearbeitungsöle

Kühlschmierstoffe sind essentiell für die spangebende und spanlose Umformung von Eisen- und Nichteisenwerkstoffen. Sie kühlen, schmieren, spülen und transportieren abgetrennte Partikel, Späne sowie Fremdstoffe ab. Das Ergebnis des Bearbeitungsprozesses wird entscheidend vom eingesetzten Kühlschmierstoff und dessen Qualität beeinflusst.

ADDINOL Kühlschmierstoffe haben sich seit vielen Jahren tausendfach bewährt. Ob hoch legierter Stahl, Guss, Buntmetall oder Aluminium – ADDINOL hat für jeden Werkstoff und alle Verfahren das optimal geeignete Produkt.

Andere Bezeichnungen für Kühlschmierstoffe (KSS) sind Metallbearbeitungsmittel und Kühlschmiermittel.

Ihre Vorteile auf einen Blick: 

  • breite Auswahl an wassermischbaren und nichtwassermischbaren Kühlschmierstoffen
  • effizienter, sicherer Betrieb
  • lange Standzeiten
  • bester Korrosionsschutz
  • gute Hautverträglichkeit
  • optimale Maßgenauigkeit und Oberflächengüte der Werkstücke
  • maximale Wirtschaftlichkeit
  • exzellenter, persönlicher Service durch unsere Anwendungstechnik

Wissenswertes über Kühlschmierstoffe

Zusammensetzung von Kühlschmierstoffen

Kühlschmierstoffe setzen sich zusammen aus Grundölen (mineralisch, synthetisch oder Pflanzenöle), Wasser (in wassergemischten KSS) und Additiven. Grundsätzlich unterscheiden sich die Kühlschmierstoffe in wassermischbare KSS und nicht wassermischbare KSS.

Zusammensetzung von Kühlschmierstoffen
Zusammensetzung von wassermischbaren und nicht wassermischbaren Kühlschmierstoffen

Die Unterscheidung und Definition der einzelnen Typen von Kühlschmierstoffen sind in DIN 51385 geregelt. Das Dokument umfasst „Schmierstoffe, die zum Schmieren oder zum Kühlen und Schmieren bei der spanenden Bearbeitung und beim Umformen von Werkstoffen, insbesondere von Metallen, benutzt werden“. Diese DIN dient nur zur Benennung. Eine Vergleichbarkeit der Kühlschmierstoffe durch Tests ist nicht gegeben.

Wassermischbare Kühlschmierstoffe vs. Nichtwassermischbare Kühlschmierstoffe

Wassermischbare KSS werden als Konzentrat angeliefert. Hierbei muss der Kunde das Konzentrat mit einem vorgegebenen Anteil Wasser vermengen, um das einsatzfähige Endprodukt zu erhalten.

Nichtwassermischbare Kühlschmierstoffe bestehen zumeist aus Mineralölen oder in seltenen Fällen aus Syntheseölen. Je nach Bedarf werden dem Öl Additive (z.B. auf Basis von Phosphor, Schwefel oder Chlor) zugesetzt. Nichtwassermischbare KSS sind fertig gemischt und können direkt vom Kunden verwendet werden.

TypVorteileNachteileEinsatzzwecke
Wassermischbare (wm) KSS
  • Gute Wärmeabfuhr
  • Gute Spüleigenschaften
  • Geringere Schmierwirkung
  • Kann Nährboden für Bakterien und Pilze bieten
  • Schnelle Bearbeitungsprozesse bei hoher Hitzeentwicklung
Nicht wassermischbare (nw) KSS
  • Hohe Schmierwirkung
  • Kaum Nährboden für Keime
  • Lange Standzeiten
  • Schlechtere Wärmeabfuhr
  • Schlechtere Spülwirkung
  • Schwere zerspanende Prozesse

Additive in Kühlschmierstoffen

Die wichtigsten Additive für Kühlschmierstoffe sind:

  • EP-Additive (Druckbeständigkeit)
  • AW-Additive (Verschleißschutz)
  • Korrosionsschutzadditive
  • Schauminhibitoren
  • Antinebelzusätze (Reduzierung von Aerolsolen)
  • Alterungsschutzstoffe (Antioxidantien)
  • Dispersants (Halten kleine Teilchen in Schwebe)
  • Emulgatoren (gewährleisten Vermischung von Wasser und Öl)
  • Konservierungsmittel (Biozide)

Anforderungen an Kühlschmierstoffe

Kühlschmierstoffe müssen eine Vielzahl an Eigenschaften aufweisen, um in der Praxis sinnvoll eingesetzt werden zu können:

  • Kühlen
  • Schmieren
  • Spülen
  • Korrosionsschutz
  • Hautverträglichkeit
  • Alterungsbeständigkeit
  • Resistenz gegen Bakterien und Pilze
  • Emulgierbarkeit (wassermischbare KSS)
  • Gutes Schaumverhalten
  • Schmutzabscheidevermögen
  • Verträglichkeit mit Metallen, Lacken, Elastomeren
  • Schwerentflammbarkeit
  • Geringe Geruchsbelästigung
  • Lange Nutzungsdauer

Damit die Kühlschmierstoffe so lange wie möglich funktional bleiben, ist eine Reinigung des KSS erforderlich. Das geschieht über Filter, die Fremdstoffe aus dem Kühlschmierstoff entfernen und ihn somit sauber halten. Ebenso können feste Fremdstoffe mit Magneten entfernt oder auch in einem Absatzbecken sedimentiert werden. Fremdöleintrag durch undichte Schmiersysteme an den Maschinen ist ebenfalls unerwünscht. Dadurch können die Eigenschaften des Kühlschmiermittels eingeschränkt werden. Werden Fremdöle in wassermischbaren KSS erkannt, können diese mittels Skimmer oder Absauganlagen abgetrennt werden.

Einsatzgebiete von Kühlschmierstoffen

Kühlschmierstoffe finden typischerweise Anwendung bei der Metallbearbeitung spangebende (Sägen, Bohren, Schleifen) und spanlose Verfahren (Biegen, Senken, Abkanten). Dabei dient der Kühlschmierstoff zur Wärmeabfuhr und verhindert eine Überhitzung der Arbeitsfläche. Dadurch kann ein Werkstück länger, schneller und präziser bearbeitet werden. Er reduziert die Reibung im Arbeitsprozess durch seine Schmiereigenschaften. Das Werkzeug wird somit geschont und ist länger einsatzfähig. Wichtig ist außerdem der Abtransport von Material wie Spänen oder Staub während der Fertigung, um die Arbeitsstelle sauber zu halten. Die Korrosionsschutzeigenschaften des Kühlschmiermittels bewahren Werkzeug, Maschine und Werkstück vor Oberflächenkorrosion.

Kühlschmierstoff im Einsatz bei einer Bohrung
Wassermischbarer Kühlschmierstoff bei einer Bohrung

Auswahl des Kühlschmierstoffes

Kühlschmierstoffe sind in der Metallbearbeitung ein hoher Kostenfaktor. Sie machen erfahrungsgemäß 8-16% der Produktionskosten aus. Damit liegen sie in etwa auf einem Level mit den Personalkosten. Die Werkzeugkosten liegen im Vergleich nur bei 3-5%. Daher sollten Sie den optimalen KSS wählen, um Ihre Anlage möglichst effizient zu betreiben.

Um den richtigen Kühlschmierstoff für Ihre Anlage auszuwählen, müssen einige Fragen geklärt sein, in welcher Umgebung der Schmierstoff eingesetzt werden soll:

  • Materialart (Edelstahl, Guss, Aluminium, Kupfer usw.)
  • Wassertyp (hart, weich, VE-Wasser)
  • Vorschriften des Maschinenherstellers
  • Art der Maschine (Einzelmaschine, Bearbeitungsverfahren, Bearbeitungszentrum, Art des Werkzeugs)
  • KSS-System (Einzelsystem, Zentralanlage, Filter)
  • Bisher verwendetes KSS (Gab es Probleme wie Korrosion, Hautkrankheiten oder Schaumbildung?)
  • Besonderheiten in der nationalen Gesetzgebung

Unsere Experten der Anwendungstechnik beraten Sie gern über Ihre Optionen.

Kühlschmierstoff beim Drehen
Beim Drehen kommen vorwiegend wassermischbare KSS zum Einsatz

Gefährdungsbeurteilung bei Kühlschmiermitteln

Der Umgang mit KSS am Arbeitsplatz erfordert eine Gefährdungsbeurteilung. Dabei gilt es herauszufinden, welche Gefahren im Umgang mit Hilfsstoffen auftreten können und wie man diesen am besten vorbeugen kann. Konkret betrifft das Haut- und Augenkontakt, das Einatmen von Dämpfen sowie das Brand- und Explosionsrisiko.

Die Gefährdungspotentiale müssen möglichst klein gehalten werden, wenngleich sie niemals hundertprozentig ausgeschlossen werden können. Moderne KSS werden jedoch dahingehend entwickelt, gut verträglich für den Menschen zu sein und den Belastungen im Arbeitsprozess bestmöglich Stand zu halten.

ADDINOL Kühlschmierstoffe sind dermatologisch gut verträglich. In seltenen Fällen können durch Kühlschmierstoffe jedoch Hautirritationen auftreten. Damit es nicht so weit kommt, beachten Sie nachstehende Grundregeln:

  • Waschen Sie die Hände nie in der Emulsion und benutzen Sie keine Putzlappen zum Abtrocknen!
  • Verwenden Sie keine Druckluft zum Reinigen der Hände.
  • Kommt es zum Einsatz von Druckluft, befolgen Sie unbedingt die entsprechenden Schutzmaßnahmen und atmen Sie entstehende Dämpfe und Aerosole nicht ein.
  • Halten Sie die Emulsion sauber.
  • Reinigen Sie die Hände vor und nach der Arbeit.
  • Tragen Sie vor der Arbeit und nach Pausen eine geeignete Hautschutzcreme auf.

Gönnen Sie Ihren Händen nach der Arbeit und in der Freizeit die richtige Pflegecreme.

Probleme mit Kühlschmiermitteln

Werden Kühlschmiermittel in falscher Konzentration oder für das falsche Einsatzgebiet angewendet, können diverse Probleme im Produktionsprozess auftreten. Wir haben die häufigsten Probleme zusammengefasst und zudem Ursachen, Auswirkungen und Gegenmaßnahmen aufgeschlüsselt.

FeststellungUrsacheAuswirkungenMaßnahmen
Bakterienbefall
  • Falsche Konzentration
  • Fremdstoffe im KSS
  • Geruch
  • Instabilität
  • pH-Wert Abfall
  • Korrosion
  • Hautirritationen
  • Biozide zugeben
  • Konzentration erhöhen
  • Reinigen
  • Verschmutzung vermeiden
Pilzbefall
  • Falsche Konzentration
  • Fremdstoffe im KSS
  • Geruch
  • Hautirritationen
  • Schichtbildung
  • Zusetzen von Ventilen etc.
  • Chemische Behandlung
  • Konzentration erhöhen
  • Reinigen
  • Verschmutzung vermeiden
Schaum
  • Falsche Konzentration
  • Zu weiches Wasser
  • Zu hohe Aufprallhöhe des KSS
  • Maschinenstillstand
  • Kürzere Werkzeugstandzeit
  • Geringe Werkstückgüte
  • Konzentration korrigieren
  • Wasser aufhärten
  • KSS-System optimieren
Instabilität
  • Zu hartes Wasser
  • Zu viel Lecköl
  • Zu viel Fremdstoffe
  • Verklebungen an Maschinen
  • Ölablagerung an Maschinen
  • Korrosion
  • Hautirritationen
  • Teilaustausch
  • Emulgatoren zugeben
  • Weiches Wasser zugeben
  • Reinigen
  • Verschmutzung vermeiden
Geruch
  • Bakterien
  • Falsche Konzentration
  • Zu lange Stillstandzeit
  • Zu schlechte Belüftung
  • Instabilität
  • Korrosion
  • Unangenehmes Arbeiten
  • pH-Wert messen
  • Systembelüftung optimieren
  • KSS-Umlauf aktivieren
  • Richtige Konzentration herstellen
  • Biozide zugeben
Hautirritationen
  • Falsche Konzentration
  • Zu viele Fremdstoffe
  • Bakterien/Pilze
  • Krankmeldungen
  • Kündigungen
  • Konzentration korrigieren
  • Fremdstoffe entfernen
  • Besuch beim Hautarzt
  • Biozide zugeben
Korrosion
  • Zu niedrige Konzentration
  • pH-Wert unter 8,6
  • Bakterien
  • Korrosion an Maschinen und Werkstücken
  • Konzentration erhöhen

Wichtiger Hinweis:

Die Gefahr von Bakterien- oder Pilzbefall ist bei wassermischbaren KSS sehr hoch. Achten Sie bei der Verwendung deshalb auf eine fachgerechte Pflege und Wartung (Dokumentation). Tauschen Sie im Zweifel den Kühlschmierstoff aus, statt ihn weiterzuverwenden. Die gesundheitlichen Risiken sollten nicht unterschätzt werden.

Austausch des Kühlschmierstoffes

Ist der KSS zu stark verschmutz und wirkt nicht mehr wie vorgesehen, sollte er gänzlich ausgetauscht werden. Der Zustand des Kühlschmierstoffs muss regelmäßig über bestimmte Kenngrößen bewertet werden. Dazu gehören die Konzentration, der pH-Wert, die Anzahl der Mikroorganismen sowie der Nitrit- und Nitratgehalt. Sollten diese Werte vorgeschriebene Grenzen überschreiten, sind Gegenmaßnahmen erforderlich. Anzeichen für einen Austausch können sein: fauliger Geruch, Verstopfungen oder Korrosion. Der Austausch des KSS wird durch Hinzugabe eines Systemreinigers unterstützt, der Schmutz, Bakterien und Pilze löst. Ist das Umlaufsystem komplett gereinigt und desinfiziert, wird die alte Emulsion abgelassen. Nach einer weiteren Spülung wird das frische Kühlschmiermittel dem Arbeitsprozess hinzugeführt. Die Pflege des KSS lohnt sich in jedem Fall. Sie verlängern die Einsatzzeit des Kühlschmierstoffs, reduzieren die Abfallmenge, verbessern die Arbeitsqualität, schützen Ihre Arbeiter und reduzieren somit auf lange Sicht die Kosten.

Set für einen Refraktometer Test
Mittels eines Refraktometers lässt sich die Konzentration des Kühlschmierstoffes bestimmen

Kühlschmierstoffe Entsorgung

Die Entsorgung gebrauchter Metallbearbeitungsmittel ist gesetzlich geregelt. In Deutschland sind die „Altölverordnung“ sowie für Emulsionen die Regelungen des „Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes“ mit den jeweiligen untergesetzlichen Bestimmungen zu beachten. In anderen Ländern gelten die entsprechenden nationalen Vorschriften. Für die einzelnen Abfallarten sind europaweit Abfallschlüsselnummern festgelegt, die in den Sicherheitsdatenblättern der einzelnen ADDINOL Produkte ausgewiesen sind. Gebrauchte Metallbearbeitungsöle und Emulsionen werden durch behördlich zugelassene, lizenzierte – weil speziell kontrollierte – Entsorgungsunternehmen übernommen und ihrer ordnungsgemäßen Entsorgung zugeführt.

Metallbearbeitungsöle, die nicht mit Wasser vermischt wurden, können bei ihrer Entsorgung in der Regel wie Altöle behandelt werden. Anders sieht es bei den Emulsionen wassermischbarer Kühlschmierstoffe aus. Sie können vor ihrer Verwertung/Entsorgung einer Aufbereitung unterzogen werden, bei der Wasser- und Ölphase getrennt werden. Vermeiden Sie eine unnötige Belastung der Umwelt und senken Sie die Kosten für die Entsorgung! Reduzieren Sie die Mengen gebrauchter Kühlschmierstoffe auf ein Minimum. Verlängern Sie die Standzeit der Betriebsemulsion durch regelmäßige Kontrollen, Pflege und Wartung soweit, wie es unter Berücksichtigung der Kosten und der Arbeitssicherheit und Arbeitshygiene sinnvoll ist. Für größere Betriebe kann auch eine eigene Spaltanlage sinnvoll sein. Ab einer jährlichen Menge von etwa 30 t gebrauchter Emulsion macht sie sich bezahlt.

Ihr Ansprechpartner

Heiko Stephan

Anwendungstechniker

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