Wälzlager Schmierung
Wälzlager kommen in vielen verschiedenen Maschinen zum Einsatz. Sie werden in Uhrwerken, Walzwerken, Industrieanlagen, Fahrrädern, Autos oder Schiffen verbaut. Die Wälzlager ermöglichen die Kraftübertragung zwischen sich bewegenden Teilen mit Hilfe von Wälzkörpern. Ein Zapfen oder Stahlring rollt dabei auf Kugeln, Rollen oder Nadeln ab. Unterkategorien von Wälzlagern sind z.B. Kugellager, Rollenlager oder Nadellager.
Durch die Schmierung der Wälzlager soll eine Berührung der Roll- und Gleitflächen verhindert oder abgemildert werden. Somit werden Reibung, Verschleiß und Korrosion geringgehalten. Außerdem sorgt der Schmierstoff im Wälzlager für den Abtransport von Schmutz und Wärme. Zeitgleich wird das System gegenüber Umwelteinflüssen abgedichtet.
Wälzlager können grundsätzlich mit Ölen, Schmierfetten oder in Ausnahmefällen mit Festschmierstoffen geschmiert werden. Ein Großteil der Wälzlager wird mit Schmierfetten versorgt, da der konstruktive Aufwand zur Abdichtung der Lagerstelle gering ist und das Fett für die komplette Lebensdauer des Wälzlagers selten oder gar nicht gewechselt werden muss. Welchen Schmierstoff Wälzlager konkret benötigen, wird aber von den Einsatzbedingungen und Umwelteinflüssen bestimmt. Zu beachten sind Variablen wie Werkstoff, Kinematik, Geometrie, Lastrichtung, Drehgeschwindigkeit, Laufverhalten, Temperatur, Vibrationen oder Schmutzeintrag.
Jeder Schmierstoff bietet gewisse Vor- und Nachteile im Einsatz. Wir haben diese für Öl und Schmierfett in einer Tabelle zusammengefasst.
Vorteile | Nachteile | |
Schmierfett |
|
|
Öl |
|
|
Die ADDINOL Hochleistungsschmierstoffe verlängern die Lagerlebensdauer Ihres Wälzlagers, erhöhen die Betriebszuverlässigkeit, verringern den Geräuschpegel und steigern die Effizienz. Unsere Anwendungstechnik berät Sie gern.
Bei Wälzlagern können legierte oder unlegierte Mineralöle oder auch Syntheseöle eingesetzt werden. Mineralöle kommen häufiger zum Einsatz. Syntheseöle werden nur bei sehr hohen Temperaturbereichen benötigt. Die Viskosität des Öles muss genau auf den konkreten Einsatzbereich abgestimmt werden.
Schmierfette für Wälzlager
Die richtige Fettauswahl ist besonders bei Lagern mit höheren Gleitanteilen und bei großen sowie hoch beanspruchten Lagern entscheidend. Bei hoher Belastung sind die Schmierfähigkeit des Verdickers und die Additivierung von besonderer Bedeutung. Generell nimmt nur sehr wenig Schmierstoff am Schmiervorgang teil. Das Fett wird zum größten Teil aus dem Wälzkontakt verdrängt und lagert sich seitlich ab oder verlässt die Lagerung über die Dichtung. Das Fett, welches auf den Laufflächen und seitlich im oder am Lager haften bleibt, gibt die erforderliche Menge Öl und Verdicker zur Schmierung der Funktionsflächen ab.
Bei den meisten Wälzlagern eignen sich Schmierfette der Klasse NLGI 2. Der Einsatz von Fetten der Klassen NLGI 1 und NLGI 3 ist ebenfalls möglich und richtet sich nach dem Anwendungsfall. Wie bei der generellen Schmierstoffauswahl für Wälzlager müssen Betriebs- und Umweltbedingungen berücksichtigt werden. Die Grundölviskosität und die Ölabscheidung sind bei der Auswahl des Fettes entscheidend.
Umweltbedingungen | Eigenschaften des Schmierfettes |
Geringe Reibung | NLGI 1 oder 2, niedrig viskoses Syntheseöl |
Geringes Laufgeräusch | NLGI 1 oder 2 mit Grundöl hoher Viskosität |
Lagerachse schräg oder senkrecht | Haftfähiges Fett der NLGI Klasse 2 oder 3 |
Außenring dreht, Innenring steht | NLGI 3 oder 4 mit hohem Eindickeranteil |
Lebenslange Schmierung | Walkstabiles Fett der Klasse 2 oder 3 |
Hohe Temperatur | Schmierfett ohne Rückstände |
Tiefe Temperatur | Schmierfett der Klasse 1 oder 2, ggf. Syntheseöl |
Staubige Umgebung | NLGI 3 |
Kondenswasser im Prozess | Emulgierendes Schmierfett |
Spritzwasser im Prozess | Wasserabweisendes Schmierfett |
Aggressive Medien | Fett mit Korrosionsschutzzusätzen |
Schwingungen und Stöße | EP-Fett NLGI 2 |