Die bekanntesten Schmierstoffe, die in einem Auto zum Einsatz kommen, sind Motoröl und Getriebeöl. Sie werden an unterschiedlichen Stellen im Auto verwendet und erfüllen unterschiedliche Funktionen.

Motoröle kommen direkt im Verbrennungsmotor zum Einsatz und schützen dort die beweglichen Teile vor Verschleiß, damit der Motor lange seinen Dienst erfüllen kann. Motoröle sind hitzebeständiger als Getriebeöle, da sie beim Fahren dauerhaft hohen Temperaturen ausgesetzt sind. Durch die Verbrennungsvorgänge im Motor wird das Öl mit der Zeit aber immer stärker verschmutzt. Es muss daher in regelmäßigen Abständen gewechselt werden, um den Verschleißschutz nicht zu verlieren und den Motor nicht zu schädigen.

In Getrieben geht es längst nicht so heiß her. Hier übernehmen Getriebeöle die Funktion von Verschleißschutz, Korrosionsschutz und Reiboptimierung, um die Kraftübertragung langfristig zu sichern und mit ruckelfreien Schaltvorgängen den Fahrkomfort zu verbessern. Man muss Getriebeöle nicht so häufig wechseln wie Motorenöle. Aber spätestens seit der deutlich gestiegenen Beliebtheit von Doppelkupplungsgetrieben gerät auch das Getriebeöl wieder stärker in das Bewusstsein der Fahrer. Hier sind Wechselintervalle um die 60.000 km vorgesehen. Das liegt an den Reibvorgängen beim Schalten in den Doppelkupplungen. Dabei baut das Getriebeöl thermisch viel stärker ab als bei einer Handschaltung. Und die Abbauprodukte sorgen für eine schnellere Alterung des Öles.

Innenansicht eines Autos mit Motor und Getriebe
Motor und Getriebe benötigen unterschiedliche Schmierstoffe

Wie kann man Motoröle und Getriebeöle auseinanderhalten?

Motoröl für den Motor und Getriebeöl für das Getriebe – das klingt einfach, doch es kommt immer wieder zu Verwechslungen, die Schäden verursachen können.

Das beginnt bei der Farbe. Hier hält sich das Gerücht, ein Getriebeöl sei immer heller als ein Motorenöl. Bedingt durch gestiegene Effizienzanforderungen haben Getriebeöle heute aber eine deutlich höhere Additivierung als in der Vergangenheit. Je mehr Additive, desto dunkler der Schmierstoff und desto schwerer die Unterscheidbarkeit vom Motoröl. Auch Automatikgetriebeöle (ATF) sind nicht mehr ausschließlich rot gefärbt. Schon seit ein paar Jahren gibt es bei den ATFs verschiedene Farben (rot, blau, grün, gelb). Erschwerend kommt hinzu, dass mittlerweile selbst moderne Motoröle nach OEM-Vorgaben eingefärbt werden (VW 50800/50900 = grün). Damit ist ein Hinweis auf die Farbe als Unterscheidungsmerkmal leider nicht mehr zeitgemäß.

Automotive Schmierstoffe in verschiedenen Farben
Die Farbe eines Öls bestimmt nicht dessen Einsatzzweck

Als nächstes Merkmal wird oft die Viskosität herangezogen. Ihre Angabe erfolgt für Automotive Schmierstoffe eingeteilt nach SAE-Klassen. Beim direkten Vergleich von Motoröl und Getriebeöl verwirrt den typischen Anwender jedoch die Einstufung. So ist ein Motoröl mit SAE 10W-40 fast doppelt so dickflüssig wie ein Getriebeöl SAE 75W-80, obwohl die Zahlenwerte eher das Gegenteil vermuten lassen. Die Art der Angabe erscheint gleich, aber sie erfolgt nach zwei unterschiedlichen SAE-Normen. Getriebeöle sind zwar meist dünner als Motoröle, aber Leichtlaufmotorenöle wie 0W-20 oder gar 0W-16 sind ohne Messtechnik in ihrer Viskosität gar nicht mehr von modernen Getriebeölen zu unterscheiden.

Motoröl oder Getriebeöl - auf das Etikett achten!

Selbst für Experten sind Motoröle und Getriebeöle also auf den ersten Blick nicht mehr so einfach auseinanderzuhalten. ADDINOL unterstützt daher die Endanwender mit einer neuen, klareren Symbolik und Farbgebung auf den Etiketten der Getriebeöle, um die Unterscheidbarkeit untereinander und zu anderen Schmierstoffen zu erleichtern. Und unsere Anwendungstechnik beantwortet auch gerne Ihre Fragen rund um Automotive Schmierstoffe.

Ihr Ansprechpartner

Christian Retschke

Christian Retschke

Leiter Forschung und Entwicklung

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