Was bedeutet Scherstabilität bei Öl?

Die Scherstabilität (engl. Shear stability) beschreibt die Eigenschaft eines Öles, sich dem Einwirken von Scherkräften und der damit verbundenen mechanischen Zerstörung durch Auseinanderbrechen und Zerreißen zu widersetzen. Es ist die Widerstandsfähigkeit gegen Veränderungen der Viskosität.

Um Öle wie Motoröle, Getriebeöle oder Hydrauliköle für den Einsatz in verschiedenen Temperaturbereichen widerstandsfähiger zu machen, werden ihnen Additive wie VI-Verbesserer hinzugegeben. Die Additive erhöhen das Viskositäts-Temperatur-Verhalten des Schmierstoffs. Die VI-Verbesserer bestehen aus öllöslichen Polymeren, welche eine lineare, gitterförmige oder netzartige Struktur aufweisen.

Wenn diese Polymere durch mechanische Belastung zerstört werden, verändert sich die Viskosität des Schmieröls. Das Öl wird dünnflüssiger und kann ggf. nicht mehr wie gewünscht schmieren.

Wie lässt sich die Scherstabilität von Schmierstoffen bestimmen?

Damit der Viskositätsabfall frühzeitig erkannt wird und keine Anlagenschäden auftreten, kann die Scherstabilität des Öls geprüft werden. Dafür sind die Verfahren DIN 51382, CEC L-14-A-88, L-25-A-78, L-37-T-85 und L-45-T-92 maßgebend. Als Prüfinstrument kommt z.B. ein Vierkugel-Apparat zum Einsatz.

Vierkugel Apparat zur Bestimmung der Scherstabilität von Schmierstoffen
Ein Vierkugel-Apparat prüft Schmierstoffe auf deren Belastbarkeit

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Heiko Stephan

Heiko Stephan

Anwendungstechniker

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